Wann ist die Entnahme einer Gewebeprobe aus der Brust (Mamma-Biopsie) erforderlich?

Häufig treten Veränderungen der weiblichen Brust auf, welche mittels bildgebender Verfahren (Röntgenuntersuchung = Mammographie oder Ultraschalluntersuchung = Sonographie) auch für erfahrenste Untersucher nicht eindeutig als gut- oder bösartig zu klassifizieren sind. In diesen Fällen ist die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) mit anschließender mikroskopischer Betrachtung (histologische Untersuchung) erforderlich, um einen bösartigen Prozeß auszuschließen bzw. möglichst frühzeitig zu erkennen. Die Heilungschance einer Brustkrebs-Erkrankung hängt entscheidend von ihrer Früherkennung ab. Deshalb ist die Entnahme einer Gewebeprobe bei jeder unklaren oder verdächtigen Veränderung der Brust notwendig.

Bei Mammographie-Aufnahmen sind häufig kleinste Verkalkungen des Brustgewebes, sogenannter Mikrokalk, erkennbar. Die Ursache von Mikrokalk sind meistens harmlose, d.h. gutartige Veränderungen. Mikrokalk kann aber auch erster Hinweis auf das Vorliegen eines Brustkrebses oder seiner Vorstufen und somit entscheidendes Kriterium bei der Früherkennung von Brustkrebs sein. Da Mikrokalk ausschließlich auf Röntgenaufnahmen gesehen werden kann, ist die eindeutige Bewertung von Mikrokalk eine der wesentlichen Aufgaben des Radiologen bei der Mammographie. Mammographisch nicht eindeutig zu bewertender Mikrokalk kann nur durch die Entnahme einer Gewebeprobe sicher beurteilt werden.

Abbildung 1:

Ausschnitt einer Mammographie-Aufnahme mit Mikrokalk (fahren Sie mit "der Maus den Cursor" auf das Bild)

 

Die verschiedenen Methoden der Mamma-Biopsien